FTP-Server per DSL und Flaterate (von R. Neumann)

Ausgangspunkt:

Ich bekomme Anrufe und Anfragen ob ich mal dies oder jenes habe oder mal zu dem und dem was mitbringen kann. Das ganze Zeugs nun ständig auf CD-R/W zu bringen und dann wieder zu löschen ging mir mit der Zeit ganz schön auf den Keks. Also habe ich mir überlegt, wie ich die ganze Prozedur für mich ein wenig einfacher gestalten kann.

Frage:

Ich habe T-DSL und eine Flatrate, wie krieg ich das nun hin, das andere Leute über das Internet auf freigegebene Verzeichnisse meines Rechners zugreifen können und sich das gewünschte sozusagen selbst abholen.

Lösung:

Man richtet sich einen FTP-Server ein. Hierzu benötigt man ein Programm, welches das FTP-Protokoll zur Übertragung von Dateien nutzt, mit dem man Verzeichnisse als FTP-Laufwerke freigibt und bei dem man eine vernünftige Benutzerverwaltung einrichten kann (schliesslich soll ja nicht jeder hereinspazieren können). Ein mögliches Programm, welches auch noch einfach zu bedienen ist, wäre der BulletProof FTP Server. Die 30 Tage Demo könnt ihr zum Ausprobieren hier herunterladen. Für alle die des englischen nicht so mächtig sind, gibt es hier eine deutsche Anleitung zum Programm. Es funktioniert natürlich auch jedes andere FTP-Programm. Mit genau den selben Möglichkeiten könnte ich also auch einen Webserver einrichten, nur brauche ich hier einen HTTP-Server (z.B. der Apache Webserver). Die Verfahrensweise ist aber ansonsten die selbe. Nun hätten wir also das Problem mit der Dateifreigabe geklärt.

Kommen wir also zum nächsten Problem. Wer sich über T-Online einwählt (bei T-DSL hier im Moment nicht anders machbar), wird autmatisch nach 15 Minuten Inaktivität auf der Leitung vom Netz getrennt und nach 24 Stunden sowieso. Nun setzt sich natürlich niemand den ganzen Tag hin und wählt sich alle 15 Minuten neu ein. Also muss das ein Programm für uns erledigen. Dazu benutze ich das Freewaretool Flatrate Steckdose. Dieses kleine Prog macht nichts anderes als immer einen minimalen Traffic über die Leitung zu schicken, damit man nicht getrennt wird. Nach der Zwangstrennung nach 24 Stunden stellt es die Verbindung automatisch wieder her. Man kann das Ganze auch noch so einstellen, dass die Verbindung automatisch beim Systemstart hergestellt wird. Hätten wir dann auch das geklärt.

Nun ist es ja damit leider immer noch nicht getan. Bei jeder Neueinwahl bekommt man ja vom Provider eine neue IP-Adresse verpasst. Es ist aber sehr umständlich seine jeweils aktuelle IP-Adresse allen FTP-Benutzern bekanntzugeben. Hier muss also ein kleiner Trick helfen: eine Weiterleitungsadresse und ein Programm welches die aktuelle IP an diese Adresse sendet.

1. Eine Weiterleitungsadresse bekommt ihr z.B. bei Dynamic DNS Network Services, dieser Service ist ein sogenannter Donation-Service, d.h. ihr braucht nichts dafür zu bezahlen, aber wenn euch der Service zusagt, dann könnt ihr einen frei gewählten Betrag einzahlen (schon der Fairnes wegen) und dann gibt es auch noch mehr Leistung. Solltet ihr Probleme beim Anmelden und Einrichten haben, dann schaut mal hier rein.

2. Das Programm, welches die IP an die Weiterleitungsadresse sendet findet ihr unter anderem auf den Seiten des Anbieters unter Clients. Da BaliDNS nicht so funktionierte, wie ich mir das vorgestellt hatte, benutze ich jetzt statt dessen Direct Update. Das Programm prüft in vorgegebenen Interwallen, ob sich die IP geändert hat und meldet diese an deinen Weiterleitungsservice.

Zum Schluss noch zwei kleine Tipps: wenn ihr euch über den Internet Explorer in den FTP einwählen wollt, dann passiert es sehr oft, dass ihr zwei bis drei mal angemeldet seid. Habt ihr euren FTP nun aber so eingerichtet, dass sich jeder User nur einmal pro Sitzung einwählen darf, dann kommt ihr nicht auf den FTP drauf, da ja die erfolglosen Anmeldungen euch blockieren. Benutzt in diesem Fall einen FTP-Client wie z.B. den Windows Commander (zur Hilfe gehts hier).
Da ihr ja nun ständig Online sein werdet, empfehle ich den Einsatz einer Firewall (das Thema hatten wir doch schon ...?).

Wenn ihr nun alle Programme mit Windows starten lasst, habt ihr immer automatisch euren Server zur Verfügung. Und nun wünsche ich euch viel Spaß beim Datenaustausch.